– Es gilt das gesprochene Wort –
Folie 2: BMW Group Quarterly Statement to 30 September 2023
Meine Damen und Herren, guten Morgen!
Folie 3: Highlights of BMW Group Performance in Q3 and YTD September
Die BMW Group hat im dritten Quartal eine gute Performance gezeigt.
Wir haben wie erwartet ein solides Absatzplus erreicht. Entsprechend
positiv sind auch die Finanzkennzahlen ausgefallen.
Die Konzern-Umsatzrendite vor Steuern lag im dritten Quartal bei
10,6%. Von Januar bis September beträgt sie 11,9% und übertrifft damit
unsere strategische Zielmarke von 10%.
Im Segment Automobile lag die operative Marge bei 9,8% im dritten
Quartal bzw. 10,3% per September.
Vor den Abschreibungen für BBA-Vermögenswerte aus der
Kaufpreisallokation ergibt sich eine Marge von 10,8% im Q3 bzw. 11,4%
nach neun Monaten.
Nach dem erfolgreichen dritten Quartal erwarten wir auch im vierten
Quartal eine positive Geschäftsentwicklung.
Wir liegen in allen Segmenten auf Kurs, unsere Jahresziele zu erreichen.
Ich möchte Ihnen jetzt anhand von ein paar Folien unsere
Geschäftszahlen des dritten Quartals und der ersten neun Monate im
Detail vorstellen.
Folie 4: BMW Group in Q3
Beginnen wir mit dem Konzern.
Das Konzernergebnis vor Steuern liegt im dritten Quartal mit knapp
4,1 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau – trotz einer deutlichen Belastung
aus der Fair-Value-Bewertung von Zinssicherungsgeschäften im Vergleich
zum Q3 2022.
Per September geht das Vorsteuerergebnis im Konzern um rund 6,8 Mrd.
Euro zurück.
Allerdings hatten wir im letzten Jahr aus der Neubewertung der
BBA-Eigenkapitalanteile einen Einmalertrag von 7,7 Mrd. Euro.
Wenn wir ihn gedanklich ausklammern, um die operative Leistung zu
betrachten, liegt das Konzernergebnis in den ersten neun Monaten um
knapp 900 Mio. Euro über Vorjahr.
Folie 5: Automotive Retail units, BEV units, Auto revenue and
Auto EBIT
Schauen wir uns nun die einzelnen Segmente an. Ich beginne mit dem
Segment Automobile.
Die BMW Group hat im Q3 2023 knapp 622.000 Fahrzeuge ausgeliefert,
ein Anstieg von 5,8% gegenüber dem Q3 des Vorjahres.
Von Januar bis September stieg die Zahl der Auslieferungen um 5,1%
auf rund 1,84 Mio. Fahrzeuge.
Der Auftragsbestand für unsere Fahrzeuge reicht bereits bis ins Jahr
2024 hinein und neue Modelle wie der BMW 5er liefern wichtige Impulse.
Wir erwarten daher, dass der positive Trend bei den Auslieferungen im
vierten Quartal an Dynamik gewinnt.
Dementsprechend werden wir im Gesamtjahr den Fahrzeugabsatz solide
steigern – wie im August prognostiziert.
Neben den Fahrzeugen aus dem oberen Preissegment sind unsere
vollelektrischen Fahrzeuge ein wichtiger Wachstumsfaktor.
Rund 94.000 Einheiten im Q3 führen uns zu einem Absatz von knapp
247.000 vollelektrischen Fahrzeugen nach neun Monaten.
Der BEV-Anteil am Gesamtabsatz steigt kontinuierlich an und betrug im
dritten Quartal bereits 15,1%.
Im vierten Quartal wird unter anderem der Launch des neuen BMW i5*
dem vollelektrischen Absatz einen weiteren Schub verleihen.
Wir erwarten, dass der BEV-Anteil an den Auslieferungen im Gesamtjahr
rund 15% betragen wird. Nach neun Monaten lag er bei 13,4%.
Die Umsatzerlöse im Automobilsegment lagen im Q3 mit 32,1 Mrd. Euro
auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Allerdings spielen hier negative
Währungseffekte aus dem US-Dollar und dem chinesischen Renminbi eine Rolle.
Währungsbereinigt stieg der Umsatz bedingt durch den gestiegenen
Absatz um 6,5%.
Das operative Ergebnis (EBIT) im Segment Automobile lag im dritten
Quartal bei gut 3,1 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge betrug 9,8%.
Per September liegt die EBIT-Marge bei 10,3%.
Folie 6: Automotive Segment EBIT in Q3
Schauen wir nun im Detail auf das operative Ergebnis im Segment Automobile.
Der Saldo aus Währungen und Rohstoffen belastet das Q3 im
Vorjahresvergleich um knapp 200 Mio. Euro.
Maßgeblich für diese Differenz sind Umrechnungseffekte aus der
Entwicklung des chinesischen Renminbis.
Die Rohstoffpreise bewegen sich weiterhin auf einem hohen Niveau.
Gegenüber dem Q3 2022 sehen wir hier jedoch einen leicht positiven Effekt.
In dieser Position sind keine Veränderungen aus Material- und
Logistikkosten enthalten. Sie stecken in den „other cost changes“.
Das Volumen, der Modell-Mix und die Preise tragen im
Quartalsvergleich einen positiven Effekt von insgesamt rund 300 Mio.
Euro bei.
Der größte Anteil an dieser Position resultiert dabei aus dem höheren Fahrzeugabsatz.
Der Beitrag aus dem Modell-Mix ist trotz des höheren BEV-Anteils nur
leicht unter dem Vorjahresniveau.
Der Markt hat sich im Lauf des dritten Quartals weiter normalisiert,
unter anderem aufgrund der besseren Verfügbarkeit von Fahrzeugen. Umso
mehr achten wir weiter auf konsequente Preisdisziplin.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung steigen um rund 100
Mio. Euro.
Hier spiegelt sich im Quartalsvergleich der Rückgang der
Aktivierungsquote um 8,5 Prozentpunkte auf 32,2% wider.
Die F&E-Quote nach HGB auf Basis der F&E-Leistungen im
Konzern beläuft sich per September auf 4,6%.
Für das Gesamtjahr erwarten wir sie innerhalb unseres langfristigen
Zielkorridors von 4 bis 5%.
Im Mittelpunkt der Forschungs- und Entwicklungsleistungen stehen die
Elektrifizierung und die Digitalisierung unserer Fahrzeugflotte und
die Entwicklung neuer Modelle wie die BMW 5er Reihe und die NEUE KLASSE.
So rollen wir zum Beispiel in diesem Jahr das innovative
Betriebssystem „BMW Operating System 9“ aus.
Wir treiben zudem das automatisierte Fahren voran. Mit Level 2+
bietet die neue BMW 5er Reihe bereits ein teilautomatisiertes
Fahrerlebnis und auch das hochautomatisierte Fahren – Level 3 – steht
kurz vor der Markteinführung.
Die Vertriebs- und Verwaltungskosten sind um ca. 100 Mio. Euro
gestiegen, unter anderem aufgrund höherer Aufwendungen für Digitalisierungsprojekte.
Die Other Cost Changes beinhalten Kosten für Material und Logistik.
Sie liegen – unter anderem aufgrund gestiegener Lohnkosten bei unseren
Partnern – weiterhin auf einem hohen Niveau. Während sie im
Quartalsvergleich in etwa stabil sind, verzeichnen wir hier im
Neun-Monats-Zeitraum erhebliche Belastungen.
Folie 7: Automotive Segment Free Cash Flow in Q3
Der Free Cashflow im Segment Automobile lag im dritten Quartal bei
2,6 Mrd. Euro.
Die Basis für diesen hohen Wert bildet das gute Quartalsergebnis von
3 Mrd. Euro.
Die Veränderung des Working Capital erhöhte den Free Cashflow in
diesem Quartal um rund 100 Mio. Euro.
Zwar sind die Vorräte angestiegen.
Die Zunahme von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
nivellierte jedoch in etwa die Auswirkung aus dem Vorratsaufbau im
Working Capital.
Das Delta aus Investitionen und Abschreibungen verringerte den Free
Cashflow im dritten Quartal um circa 500 Mio. Euro.
Insgesamt haben wir in den ersten neun Monaten rund 5 Mrd. Euro
investiert. Eine wesentliche Rolle spielen hier die
Elektrifizierungsbaukästen der fünften und sechsten Generation und der
Werksaufbau im ungarischen Debrecen.
Die Investitionsquote lag per September bei 4,5%. Auf Jahressicht
erwarten wir weiterhin eine Quote von rund 6%.
Die Veränderung von Rückstellungen belastete den Free Cashflow um ca.
400 Mio. Euro.
Im dritten Quartal wurde die Erfolgsbeteiligung für das Geschäftsjahr
2022 an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezahlt und die
entsprechende Rückstellung verbraucht.
Sonstige Themen erhöhten den Free Cashflow um gut 400 Mio. Euro.
Per September lag der Free Cashflow im Segment Automobile damit bei
rund 5,8 Mrd. Euro.
Im vierten Quartal planen wir – wie saisonal üblich – einen
deutlichen Anstieg der Investitionen. Das wird den Free Cashflow belasten.
Wie gerade erwähnt, rechnen wir für das Gesamtjahr mit einer
Investitionsquote von rund 6%.
Der Vorratsbestand wird zum Jahresende zwar zurückgehen, aber dennoch
angemessen sein, um die Fahrzeugversorgung in den Märkten sicherzustellen.
So werden wir die weltweit robuste Nachfrage nach unseren Fahrzeugen
auch im ersten Quartal 2024 adäquat bedienen können.
Auch der geplante, deutliche Hochlauf unserer Kosten sowie
Steuerzahlungen werden im vierten Quartal den Free Cashflow belasten.
Daher gehen wir für das Gesamtjahr 2023 weiterhin von einem Free
Cashflow von mindestens 6 Mrd. Euro aus.
Folie 8: Financial Services Segment YTD September
Kommen wir zum Segment Finanzdienstleistungen.
Ich gehe hier primär auf die Neun-Monats-Sicht ein, da das Financial
Services Ergebnis maßgeblich aus dem Portfolio, also dem gesamten
Vertragsbestand resultiert.
Die Anzahl der neu abgeschlossenen Finanzierungs- und Leasingverträge
mit Endkunden ging per September im Vorjahresvergleich um 5,6% zurück.
Das liegt zum einen am gestiegenen Zinsniveau, das die
Finanzierungskosten für die Verbraucher deutlich erhöht hat. Zum
anderen ist der Wettbewerb im Finanzdienstleistungssektor unvermindert stark.
Wenn wir uns allerdings den Jahresverlauf anschauen, erkennen wir im
SF-Neugeschäft einen klar positiven Trend.
Lagen die Neuverträge mit Endkunden im Q1 noch knapp 20% unter dem Q1
2022, erreichten sie im Q2 bereits wieder das Vorjahresniveau.
Getrieben durch einen höheren Fahrzeugabsatz und das Geschäft mit
Gebrauchtfahrzeugen kehrte Financial Services den Trend im dritten
Quartal um. Die Neuverträge legten um 5,7% gegenüber dem
Vorjahresquartal zu.
Wir erwarten, dass sich die positive Entwicklung im SF-Neugeschäft
auch im vierten Quartal fortsetzt.
Das durchschnittliche Finanzierungsvolumen pro Fahrzeug stieg im
Vorjahresvergleich an, vor allem aufgrund eines verbesserten
Produkt-Mix im Automobilgeschäft. Daher ging das Neugeschäftsvolumen
per September lediglich um 1,6% zurück.
Das Segmentergebnis vor Steuern lag zum 30. September bei 2,45 Mrd.
Euro und damit um 8,3% unter dem Vorjahr.
Der Rückgang resultiert hauptsächlich aus höheren
Refinanzierungskosten und dem niedrigeren Vertragsbestand.
Die Vermarktungserlöse bei Leasingrückläufern sind anhaltend hoch.
Die Kreditverlustquote bleibt bei 0,15% auf das gesamte
Kreditportfolio. Damit bewegt sie sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Auf Jahressicht erwarten wir einen Return on Equity (RoE) im Korridor
von 16 bis 19%.
Folie 9: Motorcycles Segment in Q3
Damit zum Segment Motorräder.
Der Absatz der Marke BMW Motorrad lag im dritten Quartal auf dem
hohem Niveau des Vorjahresquartals bei gut 52.000 Einheiten.
Das operative Segmentergebnis lag bei -4 Mio. Euro, nach 87 Mio Euro
im 3. Quartal 2022.
Grund für den Rückgang ist unter anderem die gegenüber dem Vorjahr
veränderte Kalendarisierung der Modelleinführungen.
Per September lag das EBIT bei 308 Mio. Euro und damit leicht unter
Vorjahr (-4,3%).
Die EBIT-Marge beträgt -0,6% im 3. Quartal bzw. 12,0% in den ersten
neun Monaten.
Folie 10: Outlook 2023
Ich komme damit zum Ausblick für unsere wichtigsten Leistungsindikatoren.
Wir erwarten für den Rest des Jahres eine stabile
Geschäftsentwicklung und bestätigen unsere Prognose für das
Geschäftsjahr 2023 für alle Segmente.
Dies setzt voraus, dass sich die geopolitischen und makroökonomischen
Rahmenbedingungen nicht deutlich verschlechtern.
Für die Auslieferungen im Segment Automobile erwarten wir einen
soliden Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Die EBIT-Marge im Segment soll zwischen 9 und 10,5% liegen, der
Return on Capital Employed (RoCE) zwischen 18 und 22%.
Im Segment Motorräder soll der Absatz leicht steigen.
Wir rechnen hier mit einer EBIT-Marge zwischen 8 und 10% und einem
Return on Capital Employed (RoCE) zwischen 21 und 26%.
Der Return on Equity (RoE) im Segment Finanzdienstleistungen wird auf
Jahressicht voraussichtlich zwischen 16 und 19% liegen.
Folie 11: BMW Group performs as it transforms
Meine Damen und Herren,
die Ergebnisse des dritten Quartals untermauern erneut die
Leistungsfähigkeit der BMW Group. Auf dieser Basis werden wir das Jahr
2023 erfolgreich abschließen.
Mit unserem attraktiven Produktportfolio sind wir über alle Marken,
Segmente und Antriebsarten hinweg exzellent aufgestellt, um Chancen am
Markt zu nutzen.
Bei aller gebotenen Vorsicht angesichts der wirtschaftlichen und
geopolitischen Volatilität blicken wir optimistisch nach vorne.
Wir haben eine langfristige Strategie und einen klaren Plan.
Unsere hohe Ertragskraft resultiert aus dem kontinuierlichen,
profitablen Wachstum im Kerngeschäft und unserem disziplinierten
Preis- und Kostenmanagement.
Sie ist das Fundament unseres unternehmerischen Erfolgs und gibt uns
den nötigen Freiraum, um die Investitionen in eine emissionsfreie
Mobilität aus dem Cashflow zu finanzieren.
Wir bei der BMW Group denken und handeln stets langfristig.
Wir sichern bestehende Werte und schaffen neue Werte.
Unsere finanzielle Stärke erlaubt es uns, unsere Zukunft selbst zu gestalten.